Herren I holen trotz großem Einsatz keine Punkte
Nach dem hoch verdienten Sieg inklusive einer geschlossenen Mannschaftsleistung am vergangenen Samstag beim Karlsruher TV, stand diese Woche ein Doppelspielwochenende an.
Den Auftakt markierte das Spiel gegen die TSG Heilbronn. Zur späten Abendstunde standen sich nominell zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber. Insbesondere die Mannschaft des VfB hatte noch eine offene Rechnung mit den Heilbronnern - so hatte man im Hinspiel nach einer komfortablen 4:1 Halbzeitführung am Ende das Spiel noch fast aus der Hand gegeben und nur mit Mühe ein 4:4 Unentschieden holen können.
Der Ausfall einiger Leistungsträger auf Stuttgarter Seite machte sich jedoch gleich zu Spielbeginn bemerkbar – nach nicht einmal fünf Minuten lag das Team von Trainer Markus Kaupp bereits mit 2:0 hinten. Erst ein überlegter Abschluss aus spitzem Winkel des starken Gralka und kurz darauf ein diskutabler Siebenmeter ließen die Hoffnungen der Stuttgarter auf den fünften Sieg in Folge schwinden. Dank des Routiniers Steven Krietsch besserte sich die Laune der Stuttgarter aber noch im ersten Viertel. Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite schaltete Krietsch am schnellsten und blockte die Hereingabe von Niklas Werner gekonnt ins Tor. Mit zunehmender Spieldauer agierte der VfB sicherer und konnte sich etliche Tormöglichkeiten herausspielen, die leider erst nach einer Ecke von Calvin Pernak zum Erfolg führten. Die geschlossene Abwehrleistung mit vielen Überzahlsituationen in der Verteidigung stellten die Heilbronner zunehmend vor ein scheinbar unüberwindbares Abwehrbollwerk. Nach einer leichten Unaufmerksamkeit im Aufbauspiel waren es jedoch wieder die Gastgeber, die in Führung gehen konnten. Kurz vor der Halbzeit war es Dominik Hahn der das Unentschieden, nach einer schönen Einzelaktion, wieder herstellte. In der zweiten Halbzeit zeichnete sich ein ähnliches Bild, der VfB war die ballsicherere Mannschaft ohne wirklich Ertrag aus den Kreiszenen zu schlagen und die TSG Heilbronn konterte immer wieder gefährlich. So war es nicht verwunderlich, dass sich die Inkonsequenz der Stuttgarter rächte und die Heilbronner erneut mit zwei Toren davonzogen. Ehe Dominik Hahn sein zweites Tor markieren konnte, war es aber erst einmal Zeit für die Torpremiere von Stefan Haller. Der Ex-Böblinger schaltete nach einem abgeblockten Schuss des Heilbronner Keepers am schnellsten und vollendete, nach einem schönen Solo durch den Schusskreis, mit der Rückhand durch die Beine des auf der Linie stehenden Verteidigers. Das Spiel wurde nun etwas ruppiger, was allerdings unter anderem auch an dem unglücklichen Händchen des Schiedsrichtergespanns aus Karlsruhe lag. Mit gekonnter Ruhe überstand der VfB eine Unterzahl, nachdem Haller nach einem rüden Einsteigen im Konter die grüne Karte gesehen hatte. Nach einer schönen Ecke in den linken Knick war die 6:5 Führung der TSG geschehen. Auch der erneute Ausgleich durch Calvin Pernak brachte nicht die erhoffte Trendwende an diesem Abend, denn kurz vor Schluss waren es erneut die Heilbronner, die auf 7:6 stellten und den VfB nach Hause schickten.
Mit nahezu exakt der gleichen Mannschaft wie am Vortag stand am Sonntag das Nachholspiel gegen die Drittvertretung des Final Four Teilnehmers TSV Mannheim an. Nachdem die Mannheimer in der Vorwoche eine bittere Niederlage gegen den Aufstiegsaspiranten aus Bietigheim hatten hinnehmen müssen, waren sie zum Siegen verdammt, um sich die Aufstiegschancen am Leben zu erhalten. Der VfB zeigte, warum man bis dato die drittbeste Abwehr der Liga stellte, und so verpufften die Angriffe der Mannheimer Mannschaft immer wieder. Kam dann doch einmal der Ball aufs Tor, hatte man mit Levin Bauer einen starken Rückhalt auf der Linie. Die Gedanken der VfB Spieler waren wohl schon beim Pausentee, als es doch noch im Kasten der Gastgeber rappelte und so ging man mit einem 0:1 Rückstand aus dem ersten Viertel. Nach Wiederbeginn zeigte sich der TSV in einem leicht veränderten Pressing und stellte die Aufbauspieler des VfB vor eine neue Herausforderung. Die Abwehr um Kapitän Fabian von Karstedt fand jedoch schnell die nötigen Mittel und konnte sich immer wieder Chancen herausspielen. Wie so oft in dieser Saison fehlte es meist nur an der Kaltschnäuzigkeit und dem nötigen Glück vor dem Tor der Mannheimer. Kurz vor der Pause belohnte sich Tobias Krähling aber nach einem schönen Solo mit dem 1:1 Ausgleichstreffer. Auch in der zweiten Halbzeit war es der offensiv starke Krähling, der den nächsten Treffer dieses verregneten Sonntagnachmittags markieren konnte. Nach schönen Schusskreisszenen hüben wie drüben und noch besseren Paraden der beiden Keeper, mündete schließlich der Alleingang eines der jungen Mannheimer Stürmertalente im 2:2. Im Hinspiel hatte man sich einen ähnlich intensiven Schlagabtausch mit dem TSV Mannheim geliefert und im letzten Viertel mit der Herausnahme des Keepers das Spiel völlig aus der Hand gegeben. Markus Kaupp schwor seine Jungs daher vor Wiederbeginn nochmals auf die richtige Taktik ein und erntete gleich nach vier Minuten die Früchte. Nach einem schön ausgespielten Konter war es Calvin Pernak, der auf 3:2 stellte und die Hoffnung auf einen Sieg gegen den Tabellenzweiten am Leben hielt. Die Mannheimer reklamierten so heftig, dass Schiedsrichter Thomas Lange nichts anderes übrigblieb, als dem Mannheimer Kapitän eine Verschnaufpause zu gönnen. Kaum jedoch waren die Gäste wieder vervollständigt, folgte die erwartete Herausnahme des Torwarts. Kurz darauf wurde Stuttgart wieder Opfer einer herausragenden Ecke. Tief in die eigene Hälfte gedrängt versuchte man sich nun an das Unentschieden zu klammern und mit Mann und Maus die Zeit herunterzuspielen. Leider war dieses Ansinnen nicht von Erfolg gekrönt und so kassierte man keine drei Minuten später das 3:4. Die Strapazen der beiden kräftezehrenden Spiele waren den Stuttgarter anzumerken und mit der Führung im Rücken erzielte Mannheim mit der letzten Aktion des Spiels auch noch das 3:5.
Am kommenden Samstag gastiert der VfB Stuttgart zum Saisonabschluss beim Bietigheimer HTC in der Ellentalhalle.
Es spielten gegen die TSG Heilbronn
Levin Bauer (TW) – Fabian von Karstedt (C), Werner Radtke, Matteo Panagis, Robin Rösslein – Julius Heinrich, Niklas Werner, Calvin Pernak (2), Dominik Hahn (2), Stefan Haller (1), Steven Krietsch (1)
Es spielten gegen den TSV Mannheim III
Levin Bauer (TW) – Fabian von Karstedt (C), Werner Radtke, Matteo Panagis, Robin Rösslein – Carsten Thorwart, Niklas Werner, Calvin Pernak (1), Dominik Hahn, Stefan Haller, Tobias Krähling (2)