Zurück im Liga-Alltag
Die Hockey-Abteilung des VfB Stuttgart ist gut durch die Corona-Krise gekommen. Die Mannschaften kämpfen wieder um Punkte.
Den Schläger in der Hand und auf geht’s zur Punkte- und Torejagd - seit vergangenem Wochenende ist man auch bei den Hockeyspielerinnen und -Spielern des VfB Stuttgart in der Normalität, sprich dem Liga-Alltag zurück. Und hat die Corona-Krise sehr gut und unbeschadet überstanden, wie VfB-Sportwart Andreas Höschele sagt: „Wir hatten keine Massenabwanderungen von Mitgliedern wie so manch anderer Verein, unsere Zahlen sind stabil.“ Konkret: „Wir sind gleichbleibend bei 450 Mitgliedern“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Thomas Reinmüller.
Und auch das sportliche Rüstzeug für die Punkterunde passt bei den beiden Oberliga- Teams des VfB. Im April wurde das Training - zuerst in Gruppen, wie es die Corona-Verordnung vorschrieb - wieder aufgenommen, seit „rund drei Monaten befinden sich die Mannschaften im normalen Trainingsbetrieb und konnten sich gut auf die Saison vorbereiten“, weiß Höschele. Die Zielsetzungen der Mannschaften sind indes unterschiedlich. Für die Frauen zähle einzig und allein der Klassenerhalt, so der Sportwart. Grund: Die Mannschaft habe vor allem Spielerinnen aus der eigenen Jugend dazubekommen und diese bräuchten noch etwas Zeit, um sich an die Oberliga zu gewöhnen. Konkret heißt das für das Team von Trainer Thomas Wehrle in der acht Mannschaften starken Liga, „einen Klub hinter sich zu lassen, denn nur der Letzte steigt ab“. Nach dem ersten Spieltag sind die VfB-Frauen eben auf dem bedrohlichen letzten Rang anzutreffen - zum Auftakt setzte es eine 0:4-Niederlage beim Lokalrivalen HC Ludwigsburg. Am Sonntag, 3. Oktober, um 9.30 Uhr, haben die Stuttgarterinnen die Möglichkeit, dies beim Gastspiel beim HC Heidelberg wieder geradezurücken. Keine einfache Sache, startete der HC doch mit einem 3:0-Erfolg über den SSV Ulm in die Runde.
Die Männer um Trainer Markus Kaupp gehen indes ambitionierter in die Runde. „Vorne mitspielen, vielleicht sogar ganz vorne, ist das Ziel“, weiß Höschele. Die Liga besteht ebenfalls aus acht Klubs und nur der Meister steigt in die 2. Regionalliga auf. Einige Neuzugänge sowie hoffnungsvolle Akteure aus der eigenen A-Jugend - „mit viel Potenzial“, so Höschele - würden Anlass zu einer hoffnungsvollen Spielzeit geben. Zurück sind zudem auch die beiden kenianischen Gastspieler Willis Okeyo und Barry Danstone, die bereits vor der Corona-Krise für den VfB den Schläger erfolgreich schwangen. Sie nach Stuttgart zu bekommen, war gar nicht so einfach. Bis zuletzt fehlte die Zustimmung der kenianischen Botschaft. Dann wurde die Ausreise doch genehmigt und seit „15. September sind sie wieder in Cannstatt“. Neben des Einsatzes für das Herrenteam, unterstützen die beiden die Jugendtrainer bei ihrer Arbeit, haben „dafür Kost und Logis frei und bekommen noch ein Taschengeld“, so Höschele.
Der Auftakt für die VfB-Männer verlief denn auch vielversprechend. Beim FT 1844 Freiburg gewann das Team mit 2:0. Von Beginn an hatte der VfB die Kontrolle über das Spiel und ging noch im ersten Viertel in Führung: Dominik Hahn erzielte nach Vorarbeit von Jordi Mas und Marvin Graf das 1:0. Im zweiten Viertel kombinierte der VfB nach einem Abschlag schnell nach vorne und nach Vorlage von Dominik Hahn ließ Alessio Gualtieri den Ball zum 2:0-Endstand ins Tor abtropfen. Am Samstag, 2. Oktober, um 18.30 Uhr, tritt das Team beim Karlsruher TV an.
Die Feldsaison geht bis Ende Oktober. Dann ist Winterpause und draußen geht’s im April 2022 weiter. Im November soll dann die Hallenrunde starten. „Ich gehe davon aus, dass sie stattfindet und durchgezogen wird.“
Cannstatter Zeitung, 02.10.2021
Torsten Streib