Nach ernüchterndem Saisonauftakt gelingt den Damen der Klassenerhalt
Satte 2 Monate dauerte die Feldvorbereitung der Damenmannschaft des VfB Stuttgart Hockey. Zwischen Stocktrainings, schweißtreibenden Athletikeinheiten und mehreren Testspielen entwickelten sich ein gesunder Optimismus und eine gewissen Vorfreude auf die Rückrunde; immerhin war man ja im Oktober noch Tabellenführer der Oberliga, und im Idealfall sollte diese Zustand in der 1. Rückrundenwoche beibehalten werden.
Umso ernüchternder war daher der Auftakt in die Rückrunde, unter der Woche am 1. Mai waren die Damen zu Gast in Heidelberg beim HCH. Im Hinspiel noch 0:1 verloren, wollten die Damen eventuell den einen oder anderen Punkt einfahren, und so die Rückrunde auch erfolgreich beginnen. Was aber im Verlauf des Spiels passierte war für alle beteiligten auf der Weiß-Roten Seite ernüchternd. Abläufe, die Monate zuvor einstudiert und eintrainiert wurden, wollten nicht mehr funktionieren. Laufwege wurden nicht gegangen, und binnen einer Halbzeit stand es schon 5:0 für die Gastgeber. In der zweiten Halbzeit lief es dann tatsächlich besser, aber im Schadensbegrenzungsmodus fielen für die Schwaben keine Tore, und so endete der Saisonauftakt mit einer herben 5:0 Niederlage.
Zeit zum Nachtrauern blieb aber nicht; bereits am nächsten Abend war das Abschlusstraining für das Doppelwochenende angesetzt. Verständlicherweise verärgert waren noch einige Spielerinnen über die eigene und über die Gesamtleistung, und alle waren sich einig: das können wir besser! Und es gäbe keine bessere Möglichkeit dies unter Beweis zu stellen als am Samstag gegen die TSG Rohrbach und am Sonntag gegen die Freiburger Turnerschaft 1844.
Spult man dann vor zum Samstag, sehen wir ein geändertes Mannschaftsbild. In der Partie gegen Rohrbach findet das Spiel fast ausschließlich im Rohrbacher Viertel bzw. Kreis statt. Bei winterlichen Temperaturen wollten die Damen unbedingt etwas Zählbares aus der Partie mitnehmen, und auch wenn es im Abschluss vor dem Tor oft Probleme gab, konnten die Damen im Laufe der Partie diesen Druck auch in Tore umwandeln. Helen Strobel stand zwei Mal Goldrichtig, und sicherte per Doppelpack die drei Punkte für den VfB. Beim ersten Tor hatte die Rohrbacher Verteidigung noch einen Fuß an den Ball, konnten aber die Führung nicht verhindern, und beim 2:0 ließ Helen dann keine Zweifel liegen und versenkte einen Nachschuss aus einem vorausgegangenen Angriff eiskalt.
Gleich am nächsten Morgen, und mit ‚nur‘ 17 Stunden Ruhezeit dazwischen stand bereits das nächste Spiel auf dem Programm. Gegen die FT Freiburg sollte ebenfalls etwas Zählbares aufs Punktekonto landen, und an die Teilweise sehr solide Arbeit vom Vortag aufgebaut werden. Man merkte von Anfang bis Ende das beide Mannschaft noch ein anstrengendes Spiel in den Knochen hatten, und es entwickelte sich ein kämpferisches Spiel, mit einem ganz leichten spielerischen Vorteil für die Freiburger, die öfter im Stuttgarter Kreis auftauchten als andersrum. Hervorheben muss man an dieser Stelle auch die Leistung von Torhüterin Jana Burczyk, die gegen Freiburg mehrmals in brenzligen Situationen eingreifen musste. Das letzte lachen bewahrten aber die Stuttgarter Mädels, die nach einer schönen Zusammenarbeit von den zwei Waldbauer Schwestern Anna und Clara durch letztere in der zweiten Halbzeit in Führung gingen. Die Freiburger Sturmwellen konnten die Stuttgarter bis zum Schlusspfiff standhalten, und so stand es am Ende 1:0 für den VfB, und drei Punkte landeten so auf das Konto!
Eine herbe Klatsche und ein 6-Punkte Wochenende stehen zum Saisonauftakt daher zu Buche. Vielleicht war man im Spiel gegen Heidelberg sich einfach zu sicher, vielleicht zu unkonzentriert; die Ursachen werden in aller Sachlichkeit und Ruhe noch aufgearbeitet, jedoch kann - und muss - man sich über zwei Siege in zwei Tagen freuen. Mit dem Sieg gegen Freiburg wurde auch das absolute Minimalziel für die Saison - der Klassenerhalt - endgültig gesichert, und bei einer aktuellen Tabellenplatzierung von Platz 3, drei Punkte Rückstand auf dem Tabellenführer und noch 5 verbleibende Spiele in dieser Saison ist noch einiges nach Oben möglich. Wer diese Mannschaft aber kennt, der weiß das sie die nächsten 5 Spiele so angehen werden wie sie es die bisherige Saison getan haben; eins nach dem anderen, und mit der Bundesligareserve des Mannheimer Hockey Clubs steht bereits am kommenden Sonntag die nächste Herausforderung bevor.
Zu guter Letzt dankt die Mannschaft natürlich die zahlreichen Weltklasse Unterstützer, die nicht nur bei Heimspielen, sondern auch Auswärts diese Truppe trotz Sauwetter unterstützt haben! Ein großer Dank geht auch an Volker Reif, der am Samstag als Schiedsrichter einspringen musste.
In den drei Spielen kamen zum Einsatz:
Karin Wöllner (TW), Jana Burczyk (TW); Lena Schwend, Annika Weber, Belinda Blaschik, Leonie Hinderer, Bianca Braun, Anna Waldbauer, Clara Waldbauer (1), Elissa Eggenweiler (C), Helen Strobel (2), Lara Krist, Henriette Commichau, Anja Rommelspacher, Josephine Opitz, Betty Döring, Nora Kraetzer, Carina Mathä.