SPORTHIGHLIGHT AM WOCHENENDE
20 Treffer trotz schlechter Chancenauswertung
Hallenhockey - Spieler des VfB Stuttgart gewinnen in der 1. Verbandsliga gegen Heidelberg und Ulm und bleiben verlustpunktfrei
Neugereut - Die Männer des VfB Stuttgart haben in der 1. Verbandsliga ihre weiße Weste behalten. Sie gewannen in heimischer Halle gegen die TSG 78 Heidelberg souverän mit 7:0. Ebenso souverän wurde der SSV Ulm 11 zuhause mit 13:4 geschlagen.
Samstagabend. Auf dem Parkplatz der Sporthalle in Neugereut stehen ein paar Autos. In der Halle brennt Licht. Ordentlicher Lärm dringt nach außen. Jedoch sind die Ränge kaum besetzt. Um die 50 Zuschauer - meist Angehörige oder Spielerinnen der Frauenmannschaft, die kurz zuvor noch aktiv waren - feuern die Hockeyherren des VfB Stuttgart an. Beim Hallenhockey herrscht meist eine gute Stimmung, auch wenn nicht viele Fans zuschauen, streicht VfB-Trainer Tobias Müller einen Unterschied zum Großfeld heraus. Ein weiterer, so erkennt es ein Laie sofort, ist das Geschehen vor dem Tor. Gute und packende Torraumszenen kommen fast alle zwei Minute vor. Ein Torhüter kann im Dauerstress sein. Für ihn bedeutet eine Hallenpartie ein Wechselspiel zwischen sich dem Ball entgegenwerfen und aufstehen. Zumindest hat es an diesem Spieltag gegen Heidelberg den Eindruck und zumindest betrifft dies den Heidelberger Torhüter. Dem Laien gibt Müller Recht: Es passiert in der Halle mehr als auf dem Großfeld, eine Begegnung ist sicherlich attraktiver und ansehnlicher.
Viele Torraumszenen
Und dies sagt der Coach, obwohl er sich sicher ist, dass die Stärke seines Teams eher auf dem Großfeld liegt ist. Unterbrechungen gibt es auch beim Hallenhockey viele. Zwar landet der Ball nicht im Seitenaus, da sind Banden angebracht, aber er flitzt häufig über die Torauslinie. Ein Zeichen dafür, dass Hallenhockey ein dynamisches Spiel ist.
Für die Hockey-Abteilung des VfB bedeutet Hallenhockey aber auch ein Stück Luxus, wenn man überhaupt von Luxus sprechen kann. Denn während auf der Bezirkssportanlage (Großfeld) gegenüber dem Stadion nur ein Dixi-Klo zur Verfügung steht und die Umkleide
Kabinen und Duschen ein Stück vom eigentlichen Spielort entfernt sind, haben wir hier wenigsten komfortable Umkleideräume mit allem was dazu gehört, sagt Pressewart Andreas Sauck. Auch ansonsten profitieren die Hockeyspieler nicht davon, eine Untergruppe des großen VfB zu sein. Eigentlich vereint uns mit den Kickern nur das Wappen auf der Brust.
Einen gravierenden Unterschied zu den Vereinskollegen aus der Fußball-Abteilung ist derzeit aber der Erfolg. Das erste Saisonspiel haben die Hockeyspieler gewonnen und gegen Heidelberg wollte man nachlegen. Wir hoffen um den Aufstieg in die Oberliga ein Wörtchen mitreden zu können, so Trainer Müller. Er rechnet mit einem Kopf-AnKopf-Rennen zwischen seinem
Team und Ludwigsburg. Will man Ludwigsburg jedoch gefährden, dann sollte das Visier besser eingestellt werden. Denn der VfB spielte gegen Heidelberg von der ersten Minute an nur auf das Tor der Gäste, die sich kaum aus der Umklammerung befreien konnten. VfB Schlussmann Mark Stegmaier hatte mehr Kontakte zur Sprudelflasche als zum. Er war während der gesamten Partie fast beschäftigungslos.
Schöne Kombinationen
Kam dann doch überraschend etwas aufs Gehäuse, war er zur Stelle. Dass es zur Pause aber nur 1:0 nach einem schönen Solo von Andreas Sauck (19.) stand, lag an der mangelhaften Chancenausbeute. Das Spiel war gut, nur mit dem Abschluss war ich im ersten Abschnitt nicht zufrieden, so der Coach zur Pause. Doch das Hockey-Team ist steigerungsfähig. Nach der Pause startete einer der besten VfB-ler - Nils Kegler (32.) - ein Solo, passte zu Sauck, der zum 2:0 ins leere Tor einschob. Nun war er angeschmissen, der Tormotor. Nach teilweise schönen, schnellen Kombinationen per Direktspiel fand der Ball nun häufiger den Weg ins Tor. Insgesamt noch fünf Mal. Die weiteren Tore zum souveränen 7:0-Sieg erzielten Sauck (2) und Auerbach (3). übrigens: Mit dem Hauptschiedsrichter waren beide Team zufrieden. Selbst die Gäste, trotz der 0:7Packung. Müssen sie wohl auch, denn der Unparteiische ist auch gleichzeitig ihr Trainer. Bis zur Verbandsliga ist das häufig der Fall, dass ein Trainer pfeifen muss. Manchmal sind sogar beide Unparteiischen von einem Verein, klärt Müller auf.
Auch im zweiten Spiel am Wochenende war der VfB dominieren. Der SSV Ulm Il wurde mit 13:4 besiegt. Die Tore erzielten Sauck (5), Auerbach (3), Kegler (2), Reif, Dolderer und Tobias Placht je eins.
Tobias Placht (rechts) und der VfB Stuttgart hatten am vergangenen Spieltag leichtes spiel und gewannen sowohl gegen Heidelberg als auch gegen Ulm (Foto: Eckert)