Überwintern am Platz an der Sonne
Sowohl die Hockey-Frauen als auch die -Männer des Vfb Stuttgart sind in ihrer Liga Spitzenreiter
Nach einem verrückten Finish belohnten sich die Frauen des VfB Stuttgart beim HC Ludwigsburg mit drei Punkten. In der Anfangsphase des Oberliga-Spiels übte Ludwigsburg extremen Druck auf die Gäste aus, sodass die VfB- Mädels in den ersten Minuten permanent in ihrem Viertel eingeschnürt wurden. Es folgten die ersten Befreiungsaktionen der Stuttgarterinnen. Die erste richtig brenzlige Situation folgte Mitte der ersten Halbzeit, als eine Ludwigsburger Stürmerin auf Keeperin Emmy Wund zulief. Diese behielt jedoch die Nerven und konnte die Lage entschärfen. Wenig später musste Emmy Wund erneut einen Schuss abweh- ren und in letzter Sekunde rettete Helen Strobel mit dem argentinischen Schrubber. Die folgende Ecke für den HCL brachte den Gastgebern nichts. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit dann das erste Tor des Spiels für die Ludwigsburgerinnen: Eine Ecke wurde mit einer Variante über rechts ausgeführt und die HCL-Stürmerin verwandelte am rechten Pfosten mit einem Stecher zum 1:0. Der VfB kämpfte aber tapfer weiter. Zwei weitere Ecken für den HCL wurden vorbeigeschossen beziehungsweise abgepfiffen. In der 61. Minute wurden die Stuttgarterinnen dann für ihren Mut belohnt: Elissa Eggenweiler bekam am Kreisrand den Ball und sah Mara Jörke, die den folgenden Flachschlenzer sehenswert zum 1:1 ins Kreuzeck verwertete. Dann lief die Schlussphase, die Schiedsrichter zeigten die letzten zwei Minuten an. Der HC Ludwigsburg machte Druck und wollte unbedingt den Sieg mitnehmen. Auf einmal wurde jedoch von den Stuttgarterinnen der . Ball Richtung Ludwigsburger Kreis getrieben. Eine Fußberührung im Kreis wurde vom Unparteiischen gesehen, jedoch auf Vorteil entschieden, und die mit nach vorne gelaufene Lara Krist schlenzte den Ball instinktiv ins Tor. So stand es 2:1 für den VfB Stuttgart und weniger als eine Minute war noch zu spielen. Nun galt es für den VfB, die Defensive zu stärken und die Führung zu verteidigen. Und nur wenige Sekunden später erklang auch der Schlusspfiff - ein Sieg für den VfB nach einem kämpferi schen Auftritt. Die VfB-Damen überwintern nun auf dem ersten Tabellenplatz und gehen motiviert in die Hallensaison. Unterm Dach heißt der erste Gegner bereits am 17. November erneut HC Ludwigsburg.
Bestes Wetter und Tabellenführung, eigentlich alles gut, doch richtige Freude wollte sich bei den VfB-Herren nach ihrem Spiel der 1. Verbandsliga gegen den TSV Ludwigsburg nicht einstellen. Mit 1:1 hatte der VfB dabei Schlimmeres verhindert. Nach dürftiger Leistung waren die Stuttgarter sogar in Rückstand geraten. Die Gäste des TSV Ludwigsburg hatten nach einer Phase des Abtastens die erste Doppelchance in der 9. Minute. Den ersten Schuss fischte Torwart Dennis Berrer aus der oberen rechten Ecke, den Nachschuss konnte der VfB noch von der Linie kratzen. Kurz darauf hatten auch die Gastgeber ihre ersten guten Gelegenheiten. Jordi Mas und Hubertus Kramer verpassten das Tor jeweils knapp. Der VfB spielte ab diesem Zeitpunkt überlegen, aber ohne Zug zum gegnerischen Gehäuse. Till
Sonntag nach einem Konter und Fabian Kelch hatten weitere Chancen zur Führung. Auch insgesamt drei kurze Ecken konnten die Gastgeber nicht verwandeln. So ging es mit 0:0 in die Pause. In der zweiten Hälfte setzte sich das Bild zunächst fort: Der VfB Stuttgart war überlegen, neigte aber zunehmend zu Ein-zelaktionen. 20 Minuten vor dem Ende der Partie gingen die Gäste nach einem Konter durch die Mitte in Führung - ein unnötiges Gegentor. Der VfB zeigte sich nun etwas aggressiver und erspielte sich gute Chancen, doch auch der Ludwigsburger Torwart hatte einen guten Tag und vereitelte zwei aussichtsreiche Gelegenheiten. Fünf Minuten vor Spielende konnte Fabian Kelch eine Strafecke zum Ausgleich verwandeln. Ein weiterer Treffer gelang jedoch nicht, so trennten sich beide Mannschaften mit einem Unentschieden. Durch den Punktgewinn gehen die VfB-Herren aber als Tabellenführer ins neue Jahr und haben weiterhin gute Chancen auf den Wiederaufstieg.
Cannstatter Zeitung, 20.10.2018
(Thomas Reinmüller)