Abgang in die 1. Verbandsliga

Nach der 2:4-Niederlage ist der VfB Stuttgart aus der Hockey-Oberliga abgestiegen

Die Ausgangslage vor dem letzten Saisonspiel der Herren des VfB Stuttgart war klar: Der VfB musste gegen die Bundesliga-Reserve des TSV Mannheim drei Punkte mitnehmen, um den Verbleib in der Oberliga zu sichern. Für die Gäste aus Mannheim ging es zudem um den Aufstieg und so reisten die Kurpfälzer mit dem gesamten Kader an. Die Anfangsphase des Spiels war vor allem von einem angriffslustigen TSV Mannheim und einem vorsichtigen, solide stehenden VfB Stuttgart geprägt. Die Abwehrreihen des VfB standen gut, und wenn mal was durchkam, entschärfte Torhüter Dennis Berrer mehrmals brenzlige Situationen. Zu allem Übel verlor der VfB, der das Spiel mit einem 14 Mann starken Kader begann, bereits in der 5. Minute Tobias Krähling mit einem Verdacht auf einen Muskelfaserriss und nur fünf Minuten später Jordi Mas, der ebenfalls verletzt raus musste. Die Stuttgarter mussten so bei fast 30 Grad Hitze mit einem Wechsler weiterspielen. In der ersten Halbzeit konnte sich die VfB-Defensive fast immer behaupten, die Offensive verblasste jedoch ab der zehnten Minute. Zwar war der VfB noch das eine oder andere mal vorne, eine klare Torchance war jedoch nicht oft zu erkennen. So stand es zur Pause - etwas glücklichen - 0:0.

In der zweiten Hälfte gestaltete sich ein viel offeneres Spiel - für den VfB jedoch sehr unglücklich. In den ersten zwölf Minuten nach dem Wiederanpfiff gerieten die Cannstatter mit 0:3 ins Hintertreffen. Der VfB gab nicht auf: In der 50. Minute führte Robin Rösslein einen Freischlag per Seifpass aus, und spielte den Ball anschließend auf Carsten Thorwart. Dessen Pass landete bei Werner Radtke, der eiskalt zum 1:3-Anschluss einnetzte. Kurz darauf erhielt der VfB eine Strafecke. Diese wurde zwar „versteppt" - der Schuss von Kai Bock wurde vom Mannheimer Torhüter aber abgewehrt. Zwei Minuten später erneut eine Strafecke für den VfB und diesmal kam Spielertrainer Thomas Häuser direkt zum Schuss - ein Mannheimer Verteidiger klärte jedoch auf der Linie. Die direkte Antwort kam von Mannheim: Eine Strafecke wurde sehr schlecht ausgeführt, jedoch machte Mannheim weiter Druck und der Ball landete letztendlich im Tor.

Der VfB musste nun alles riskieren - mit Erfolg: Eine Ecke in der 64. Minute wurde zunächst von der ersten Welle abgelaufen, der Nachschuss von Thomas Häuser saß zum 2:4. Drei Tore innerhalb von sechs Minuten sind im Hockey zwar nicht gänzlich unmöglich, jedoch konnte der VfB nichts mehr am Ergebnis ändern. Das vorerst letzte Spiel in der Oberliga endete somit mit 2:4. Der VfB muss nun die Lehren aus der Saison ziehen und in der 1. Verbandsliga angreifen. Mit einem stabilen Unterbau in der Jugend, sowie einer guten Mischung aus Erfahrung und Ehrgeiz in der Mannschaft muss man sich dort zwar nicht verstecken, darf aber die Gegner der kommenden Saison auch nicht unterschätzen.

Cannstatter Zeitung, 20.07.2018
Thomas Reinmüller